Kohle ist Chinas wichtigster Energieträger. Die klimaschädlichen Emissionen müssen deutlich gesenkt werden. Mit erstklassiger Messtechnik erobert SICK den chinesischen Kraftwerksmarkt.
Wachstum mit Schattenseite
Mit seinem beeindruckenden Wirtschaftswachstum steigt nicht nur der Wohlstand und Lebensstandard in den Großstädten Chinas, sondern leider auch die Umweltbelastungen, Gesundheitsrisiken und somit die Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Immer häufiger verpestet dicke Luft die Ballungszentren um Peking, Shanghai, Hebei, Henan oder Shanxi. Mit Beginn der Reform und Öffnungspolitik Ende der 70er stand zunächst die Erweiterung der Landwirtschaft auf dem Plan. Mitte der 80er wurde verstärkt in den Aufbau der Industrie gesetzt und damit stieg auch der Verbrauch von Energie gewaltig an. Man setzte bei der Stromerzeugung vor allem auf Kohle, ohne dabei die Auswirkungen auf die Luftqualität zu beachten. Erst Anfang der 2000er investierte China verstärkt in den Umweltschutz und 2013 erklärte der neue Regierungschef Li Keqiang den „War on Pollution und kündigte gleichzeitig neue, einschneidende Maßnahmen an. Noch in diesem Jahr sollen rund sechs Millionen Autos mit zu hohen Abgaswerten von den Straßen verschwinden. Die Vorgaben für den industriellen Emissionsausstoß wurden drastisch verschärft. Kleine ineffiziente Kraftwerke, sogenannte Teekessel, werden nun stillgelegt, größere dagegen optimiert und mit modernsten Gasreinigungsanlagen ausgerüstet. Die Entstickung der Luft gehört zu den wichtigen Zielen des 12ten 5-Jahresplans der VR China: 100 mg/m3 Stickoxide maximal. Um das einzuhalten, müssen die Abgase in einer Entstickungsanlage gereinigt werden.
Entstickung nur mit stabiler Messtechnik
Mit der selektiven katalytischen Reduktion (SCR), auch Entstickung genannt, werden die Abgase gereinigt. Dem Rauchgas wird Ammoniak (NH3) eingedüst, im Katalysator reagieren die Stickoxid-(NOx)Verbindungen mit dem NH3 zu Wasser (H2O) und elementarem Stickstoff (N2), beides völlig ungefährliche Stoffe. Zur Bestimmung der erforderlichen Ammoniakmenge werden sowohl am DeNOx-Eingang als auch am Ausgang die NO-Konzentrationen genau gemessen. Am Ausgang wird noch zusätzlich überschüssiges Ammoniak erfasst, der sogenannte „Ammoniak-Schlupf. Durch die Messwerte erhält man detailliert Auskunft über den Wirkungsgrad des Entstickungsprozesses, um die DeNOx-Anlage effizient und wirtschaftlich zu betreiben.
Die über viele Jahre bewährte Messtechnik von SICK misst diese Größen verlässlich mit sehr hoher Verfügbarkeit und liefert dadurch einen bedeutenden Beitrag, Luftschadstoffe gering zu halten. Der Laser-Gasanalysator GM700 von SICK erfasst den NH3-Schlupf hochgenau im einstelligen ppm-Bereich. Die Messlanze mit einem speziellen Gaspermeationsfilter (GPP-Filter) verhindert, dass Staub in den Messpfad eindringt - unentbehrlich bei diesen extrem hohen Staubbeladungen im Gaskanal. Die einfache Installation an einer Messstelle am Kamin spart Zeit und Kosten. Die NOx-Messung übernimmt der extraktive Gasanalysator SIDOR von SICK und liefert durch seine intelligente Signalverarbeitung und die robusten Detektoren sehr stabile Messwerte.
Die Betreiber sind rundum zufrieden, denn durch die optimale Führung der DeNOx-Anlage können sie außerdem Ammoniak-Rohstoff einsparen und die Bildung von Ammoniak-Salzen in der Anlage verhindern, was wiederum die Wartungskosten gering hält. Von der langjährigen Erfahrung von SICK konnten bisher viele chinesische Kohlekraftwerksbetreiber profitieren, denn die Herausforderung für alle Energielieferanten ist groß. Nur wenige DeNOx-Anlagen wurden vor 2011 installiert. SICK hat Erfahrung in der Prozessmessung und SICK kann eine Technologiebandbreite als Messlösungen anbieten. Bis heute hat SICK MAIHAK China, die chinesische Unternehmenstochter von SICK, 800 Systeme zur Überwachung von Entstickungsanlagen an Kohlekraftwerke ausgeliefert und installiert.
- Produktinformationen: Laser-Gasanalysator GM700, Modularer Gasanalysator SIDOR
- Produktsortiment: Gasanalysatoren